Konjunkturbefragung 1. Quartal 2002
15.04.2002 - HB-PR-Agentur
Handwerkskammer-Präsident Horst Schurr: „Die Stimmung im Bezirkshandwerk ist besser als die tatsächliche Situation“ Die Stimmung im Bezirkshandwerk hat sich deutlich aufgehellt.Präsident Horst Schurr: „DieHandwerkskammer-Präsident Horst Schurr: „Die Stimmung im Bezirkshandwerk ist besser als die tatsächliche Situation“
Die Stimmung im Bezirkshandwerk hat sich deutlich aufgehellt.
Präsident Horst Schurr: „Die Zahlen der Konjunkturumfrage sprechen eigentlich eine andere Sprache.“
Die leisen Anzeichen einer beginnenden Konjunkturerholung, wie sie beispielsweise das Ansteigen des ifo-Konjunkturbarometers signalisiert, haben auch die Stim-mung im Bezirkshandwerk gehoben.
Der Konjunkturindikator stieg von minus 0,9 im letzten Quartal auf etwas über plus 21. Er lag aber im gleichen Quartal des Vorjahres bei knapp plus 44!
Trotzdem: „Auch im Handwerk spielen Stimmung und Psychologie eine große Rolle. Wenn nun die reale Situation noch nachfolgte, könnten wir vom Handwerk vorsichtig optimistisch sein.“
Im Einzelnen:
Der Personalbestand konnte weitgehend gehalten werden.
Der Auftragsbestand und die Betriebsauslastung blieben in etwa stabil.
Die Geschäftslage wurde als befriedigend bis gut eingestuft, vor allem hier glauben annähernd die Hälfte der Unternehmer, diese werde im nächsten Quartal deutlich besser sein, im Vorquartal hofften dies nur ein Viertel der Betriebe.
Dass aber die Stimmung besser als die reale Situation ist, verdeutlicht der Auftragseingang:
Dieser hat sich bei fast der Hälfte aller Betriebe im Bezirkshandwerk verringert.
Die Verkaufspreise konnten etwa je zur Hälfte gehalten oder angehoben werden.
Es mussten aber bei drei Viertel der Betriebe erhöhte Einkaufspreise gezahlt werden, daher hat annähernd die Hälfte der Betriebe gesunkene Umsätze zu verzeichnen, die andere Hälfte konnte die Umsätze (auf dem niedrigen Vorquartalsniveau) halten.
Aber auch hier deutlich gestiegener Optimismus: Die Hälfte der Unternehmer glaubt, im nächsten Quartal werden die Umsätze steigen.
Es wurde noch weniger investiert als sowie schon geplant, annähernd 60 Prozent aller Betriebe haben ihre Investitionen gesenkt.
Dies wird sich beim überwiegenden Teil der Betriebe auch im neuen Quartal nicht ändern.
Hier zeigt sich deutlich, über wie geringe Kapitalreserven das Handwerk verfügt.
Die miserabelste Stimmung herrscht im Kfz-Gewerbe: Der Konjunkturindikator liegt hier bei minus 28.
Präsident Horst Schurr: „Neben der vorher schon kritischen Situation im Kfz-Gewerbe dürfte die Kündigung der Händlerverträge in den letzten Tagen die Stimmung noch weiter gedrückt haben.“
Tatsächlich sind in diesem Bereich bei annähernd 67 Prozent der Betriebe die Umsätze noch weiter gesunken, fast alle Betriebe haben noch weniger investiert und werden auch im nächsten Quartal nicht investieren.
Erfreulich ist die Stimmung im Metall-, Dienstleistungs- und Nahrungsgewerbe mit Konjunkturindizes zwischen 40 und 50.
Wobei auch in diesen Bereichen die Umsätze gesunken, allenfalls gleich geblieben sind. Hier sind aber die Umsatzerwartungen für das 2. Quartal 2002 besonders hoch: Überwiegend werden steigende Umsätze erwartet.
Baugewerbe und Ausbau- und Bauhilfsgewerbe stabilisieren sich auf niedrigem Niveau: Bei über 60 Prozent der Baubetriebe blieben die Umsätze gleich oder erhöhten sich leicht, das gleiche Umsatzbild bei den Betrieben Ausbau- und Bau-hilfsgewerbe.
Ein weiteres Absinken wird in beiden Branchen für das nächste Quartal überwiegend nicht erwartet.
Das Ausbaugewerbe hat einen besseren Auftragsbestand als im Vorquartal, die Hälfte der Baubetriebe erwartet für das nächste Quartal doch steigende Umsätze.
Präsident Horst Schurr: „Das Baugewerbe im Bezirk scheint die Konsolidierungsphase beendet zu haben. Mir macht aber die mangelnde Investitionsbereitschaft und -fähigkeit zunehmend Sorge.
Trotz der schwierigen Lage hat sich wieder einmal gezeigt, wie eng die Bindung der Arbeitgeber im Handwerk an ihre Mitarbeiter ist: Es wurde fast niemand entlassen, man hält seine Leute bis zum geht nicht mehr. Auch weil man weiß, dass bei einem Anspringen der Konjunktur gute Leute kaum mehr am Markt sind.
Es ist deutlich zu spüren, dass das Handwerk zu Taten bereit ist, wenn denn endlich die Politiker, die schon von mir bis zum Überdruss genannten Rahmenbedingungen schafften, damit die Binnenkonjunktur, der Binnenkonsum anspringen können.“
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